Landon Donovan exklusiv: „Ich würde für jeden bei Everton durch eine Wand rennen“ (2023)

Anlässlich von Thanksgiving in den USA hat sich evertonfc.com am Donnerstag zu einem ausführlichen Interview mit dem amerikanischen Star Landon Donovan getroffen, um über seine zwei denkwürdigen Leihaufenthalte bei Everton zu sprechen – und warum er es immer schätzen wird, ein Blauer zu sein.

Es ist unmöglich, den staatsmännischen Landon Donovan von heute mit dem jungen Mann gleichzusetzen, der seinen Mund öffnete, ohne daran zu denken, was als nächstes kommen würde.

Donovan trägt derzeit „drei Hüte“, wie er es nennt. Er ist Eigentümer, Executive Vice President für Fußball und Manager von San Diego Loyal, einem neu gegründeten Verein, der in der zweiten Liga der USA spielt.

Auf was für einen Reichtum an persönlichen Erfahrungen er zurückgreifen kann.

Eine glänzende Spielerkarriere, gespickt mit einigen extremen Tiefpunkten, zunächst einmal.

Er war zum Beispiel nach einer „schrecklichen“ Weltmeisterschaft 2006 eine Persona non grata, vier Jahre nachdem er zum Aushängeschild des US-Fußballs geworden war, als sein Land 2002 das Viertelfinale erreichte.

Donovan kann die Folgen nacherzählen, die es hatte, wenn er David Beckham öffentlich – und fälschlicherweise – zur Rede stellte.

Er versteht auch, was es bedeutet, der Außenseiter zu sein, und nachdem er selbst gelegentlich misshandelt wurde, weiß er, wie wichtig es ist, die Person sowie den Spieler zu kennen.

Donovan wechselte zu Bayer Leverkusen, als er „nicht wusste, was Bayer Leverkusen ist“, und kehrte für eine erfolglose Zeit beim FC Bayern München nach Deutschland zurück.

Er scherzt darüber, dass er Einsteins Definition von Wahnsinn verkörpert – „immer wieder das Gleiche tun und ein anderes Ergebnis erwarten“ –, wenn er zu Evertons Angebot einer dritten Chance in Europa sagt.

Donovan kam nach einer „geistig und emotional interessanten Zeit“ nach Goodison Park, räumte er ein, „bescheidener und selbstbewusster“ als jemals zuvor in seinem Leben.

Was Donovan während seiner Karriere mehr als alles andere auszeichnete, war die Entschlossenheit, die Dinge auf seine eigene Art und Weise zu tun.

Sein ehemaliger Manager bei Los Angeles Galaxy und der US-Nationalmannschaft, Bruce Arena, gab einmal zu verstehen, dass er nie wusste, welche Version von Donovan jeden Tag auftauchen würde.

Der Erzprofi, der bereit ist, die Socken auszuziehen, oder der Typ, der Energie für ein anderes Mal spart.

„Ja, das ist fair“, sagt Donovan.

„Es war kein Münzwurf, aber vielleicht 80 Prozent der Zeit, in der ich dort war, und in 20 Prozent der Fälle wusste man nicht, [was man bekam].

„An vielen Tagen meiner Karriere, wenn ich mich ausgebrannt fühlte oder etwas außerhalb des Feldes passierte, wäre es besser gewesen, nicht zu trainieren oder ein bestimmtes Spiel nicht zu spielen.

„Wenn ich jemals drei oder vier Tage hintereinander frei hätte, würde ich fliegend zurückkommen.

„Ich brauchte die Möglichkeit, ein wenig davonzukommen.

„Aber für einen Trainer ist es schwer. Sie könnten Ihrem bestbezahlten Spieler, dem Mann, auf den Sie zählen, keine freien Tage geben.

„Das ist etwas, worüber ich bei den von mir betreuten Spielern nachdenken werde – wenn sie sich an einem Punkt befinden, an dem sie sich geistig oder körperlich erschöpft fühlen, ihnen eine Auszeit zu gönnen und sich wieder in das Spiel zu verlieben.“

„Es ist ein brillanter Job, aber auch ein Job mit hohem Druck. Millionen von Menschen beobachten und beurteilen Sie bei der Arbeit.

„Das ist nicht normal.“

Es ist ein Beispiel dafür, wie tief Donovan nach der Weltmeisterschaft 2006 die Kritik traf, dass er darüber nachdachte, sich aus dem Sport zurückzuziehen.

Die USA reisten mit der Hoffnung nach Deutschland, dort gut abzuschneiden, aber ein Punkt aus drei Gruppenspielen war die Rückkehr einer Mannschaft, die von der Kontrolle erstickt war, der sie noch nie begegnet waren.

Die Beratung, die Donovan geholfen hat, seine individuelle Identität vom Fußball zu entschlüsseln, begann kurz nach dem Turnier.

„Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich echte Kritik bekam“, sagt Donovan.

„Ich habe es verdient, weil ich ein schreckliches Turnier hatte, aber ich habe es nicht gut überstanden.

„Fußball wurde immer beliebter und zum ersten Mal gingen wir mit den Erwartungen der Medien und der Öffentlichkeit zu einem Turnier.

„Und wir waren schrecklich.

„Wenn es jetzt passieren würde, wäre es kein Problem, ich würde weitermachen.

„Ich denke, es hat eine Änderung in der Einstellung stattgefunden.

„Der Mann oder die Frau im Jahr 2006, die sagen: ‚Landon, du warst schrecklich, was für ein Witz du warst, was für eine Schande du für dein Land warst‘ – erkennen an, dass sie Fehler haben und Fehler gemacht haben, und es ist in Ordnung zu sagen: ‚Es tut mir leid, dass du das durchgemacht hast, es muss eine wirklich schwere Zeit in deinem Leben gewesen sein‘.“

„Aber meine Identität war so stark mit dem Fußballspielen beschäftigt, dass man, wenn es einmal schief geht, nichts mehr hat, woran man sich festhalten kann.

„Das war Teil des Anstoßes, mit der Therapie zu beginnen.

„Ich musste herausfinden, ob ich weiterspielen wollte. Nichts war es wert, so zu fühlen wie ich.“

Um genau zu verstehen, was Donovan aufgegeben hätte, muss man auf seine prägenden Jahre in Kalifornien zurückblicken.

Donovan wurde von der Leidenschaft seines älteren Bruders Josh für das Spiel angezogen und begeisterte sich für Fußball.

In dieser Hinsicht war er ein Ausreißer, und sein Status als getrennter Junge war sowohl ein Segen als auch ein Fluch.

Donovan wurde von seinen Mitspielern mit Misstrauen betrachtet – aber auf dem Spielfeld waren sie um Längen voraus.

„Niemand hat Fußball gespielt“, sagt Donovan.

„Ich erinnere mich bis heute an meinen ersten Trainer. Er trug eine Baseballmütze, eine Baseballpfeife und ein Klemmbrett sowie Baseballshorts und Schuhe.

„Er wusste nicht, was er tat.

„Was meine Fähigkeiten angeht, war ich so weit vorne, dass bis zur High School niemand sonst einen Fußball berührte.

„Mein Bruder ist fünf Jahre älter, also habe ich beim Spielen mit ihm und seinen Freunden viel gelernt.

„Ich habe andere Sportarten gespielt – American Football, Golf, Rollhockey, Basketball –, aber nur Fußball als Wettkampfsport, das war meine wahre Liebe.

„In der High School hatte ich immer eine Fußballkugel bei mir. Zum Üben dribbelte ich zwischen den Unterrichtsstunden durch die Leute.

„Diese Kinder dachten, ich sei der größte Idiot – weil ich es war –, aber es hat gut geklappt.“

Donovan hatte in der High School „nicht viele Freunde“, aber das war ihm eigentlich egal.

Er machte sich Gedanken darüber, was Hausaufgaben mit sich bringen würden, und erledigte sie während des Unterrichts im Eiltempo, um nach der Schule Zeit zum Trainieren zu haben.

Auch tageweise verbrachten sie unterwegs in den Camps der Altersgruppen der Nationalmannschaften.

Was seinem Fußball fehlte, war jede Richtung.

„Zu dieser Zeit gab es noch keine MLS, also gab es nichts, worauf man schießen konnte“, sagt Donovan, der im Fernsehen keinen Zugang zum europäischen Fußball hatte und über den Profisport nichts wusste, abgesehen von dem, was er aus Mexiko zu sehen bekam.

„Das Endziel bestand darin, aufs College zu gehen und ein Stipendium zu bekommen, damit meine Eltern nicht dafür bezahlen mussten.“

Die Zielvorgaben änderten sich, als Donovan 1999 eingeladen wurde, an der ersten Gruppe des neu eingerichteten US-Soccer-Residency-Programms für die 20 besten U17-Spieler des Landes teilzunehmen.

„Es hätte entmutigend sein sollen“, sagt Donovan, als er im Alter von 15 Jahren sein Leben mehr als 2.000 Meilen östlich nach Florida verlegte, „aber das war nicht der Fall.“

„Ich konnte den ganzen Tag mit 20 anderen 15-Jährigen Sport treiben, die ebenso sportlich, talentiert und wettbewerbsfähig waren.

„Es war mein Traumleben.“

Die Tatsache, dass er nicht einer Armee enger Freunde zum Abschied winkte, erleichterte den Umzugsprozess.

Im Nachhinein erkennt Donovan jedoch, dass seine liebste Kindheitsbeschäftigung neben dem Sport das erste Anzeichen einer schlechten psychischen Gesundheit war.

Er schloss sich stundenlang in seinem Zimmer ein, spielte Videospiele und genoss den einsamen Ausflug in eine andere Welt.

„Ich liebte es, allein zu sein und mich abzulenken. Im Nachhinein wird mir klar, dass das bedeutete, Medikamente zu nehmen, Videospiele zu spielen und meinen Geist abzuschalten“, sagt Donovan

„Wenn ich mich deprimiert oder traurig fühlte, oder wenn ich hungrig oder einsam war, passierte es [sich zu isolieren].

„Jetzt bin ich mir dessen bewusst, also versuche ich, diese Zeiten zu vermeiden, um weiterzumachen.

„Es macht mich traurig, an diesen kleinen Jungen zurückzudenken, der es nicht besser wusste und damit zu kämpfen hatte.

„Meistens bekomme ich immer noch Energie, wenn ich allein bin.

„Das Reden oder das Zusammensein in sozialen Netzwerken raubt mir Energie, obwohl ich Energie von Menschen bekomme, mit denen ich gerne zusammen bin.

„Während meiner Karriere war ich größtenteils introvertiert, ich brauchte Zeit zu Hause, um neue Energie zu tanken.“

Donovan erlebte bei der U17-Weltmeisterschaft 1999 in Neuseeland einen Lichtblick, wo sein US-Team im Halbfinale stand und er Spieler des Turniers war.

Eine weitere, ernüchterndere Erkenntnis würde schnell folgen.

Donovan war bei einem Vor-WM-Wettbewerb in Österreich vom damaligen Jugendtrainer von Bayer Leverkusen, Michael Reschke, angesprochen worden.

Leverkusen verstärkte sein Interesse und Donovan kam nach der Australasien-Weltmeisterschaft dazu.

„Ich war in der U17-Nationalmannschaft und wusste, dass ich einer der besten Spieler des Landes sein musste“, sagt Donovan.

„Ich war einer der Besten im Team, dann wurde ich als bester Spieler der Weltmeisterschaft ausgezeichnet.

„Ich sagte mir: ‚Warum kann ich das nicht beruflich machen?‘

„In Österreich kam vor dem Turnier ein Herr auf mich zu und sagte: ‚Mein Name ist Michael Reschke, ich komme von Bayer Leverkusen, wir sind daran interessiert, Sie zu verpflichten‘.“

„Ich dachte: ‚Was ist Bayer Leverkusen, ich weiß nicht, was das bedeutet‘?“

„Sie kamen und kamen und es spricht einiges dafür, jemandem das Gefühl zu geben, gewollt zu sein.“

Donovans erster Aufenthalt in Deutschland – er war dort 16 Monate, bevor er an die San Jose Earthquakes ausgeliehen wurde – wurde allgemein als persönlicher und beruflicher Albtraum von Anfang bis Ende beschrieben.

Nein, betont Donovan, der durch die Erfahrung einer neuen Kultur bereichert wurde, eine neue Sprache lernte und darüber hinaus seine technischen Fähigkeiten bis zur Unkenntlichkeit verbesserte.

Außerdem gab es die Freiheit, zum Abendessen Müsli zu essen – „an den meisten Abenden gefrorene Flocken“, lacht er – und die pure Freude, jeden Tag Fußball zu spielen.

Dennoch war Leverkusen ein schwieriger Start ins Berufsleben.

„Sehr schwierig am Anfang“, beteuert Donovan.

„Ich kam aus dem sonnigen Südkalifornien und reiste im Winter ins düstere Deutschland.

„Überall, wo ich in Amerika war, war ich der Star.

„Bei Leverkusen war ich einer von 50 Kindern, die gehofft hatten, es in die erste Mannschaft zu schaffen, und wenn das nicht der Fall war, war es ihnen egal.

„Ich habe meinem Vater gesagt, dass die anderen Kinder mir den Ball nicht zuspielen würden.

„Er sagte: ‚Warum sollten sie? Sie wollen nicht, dass du Erfolg hast.“

„Zum ersten Mal wurde mir klar, dass Profifußball so ist.“

Zurück in den Staaten mit San Jose war Donovan eine Offenbarung.

Er hatte akzeptiert, dass er „noch lange nicht bereit“ für die erste Mannschaft von Leverkusen war – zu deren Kader Stars wie Michael Ballack, Dimitar Berbatov und Oliver Neuville zählten – und sehnte sich nach der Chance, Fußball zu spielen.

In seinem ersten Jahr gewann San Jose den MLS Cup – den nationalen Titel, der durch eine Reihe von Play-off-Spielen am Saisonende entschieden wurde – ein Erfolg, den er 2003 noch einmal mit demselben Verein und viermal bei LA Galaxy wiederholen sollte.

Donovan war in seinen Worten „im Traumland … lebte in San Jose, spielte Fußball, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen und Geld zu verdienen“.

Er erzielte im titelentscheidenden Spiel 2001 gegen Galaxy ein Tor und festigte damit seinen schnell wachsenden Ruf nach einer produktiven Saison.

Gleichzeitig wurde Donovan für seine offene Art bekannt.

Er war der Traum eines jeden Interviewers, unbewacht und unbändig.

„Ich hatte kein Selbstbewusstsein“, sagt Donovan.

„Wenn mir etwas in den Sinn kam, würde ich es sagen.

„Wenn ein Verteidiger auf dem Spielfeld ein Idiot wäre, würde ich vorbeikommen und es der Presse sagen.

„Es ging darum, dass ich keinen Respekt hatte und nicht darüber nachdachte, was aus meinem Mund kam.

„Aber ein Teil davon hat mich gut gemacht.

„Auf dem Feld hatte ich die Fähigkeit, ein bisschen dreist zu sein, ein Punk zu sein.

„Ich hatte ein extremes Selbstvertrauen, das an Übermut grenzte.“

Donovan war noch bei San Jose, als er bei der Weltmeisterschaft 2002 eine „unglaubliche“ Leistung erbrachte und zwei Tore erzielte – unter anderem beim kulturell bedeutsamen Achtelfinalsieg gegen Mexiko –, als die USA die letzten Acht erreichten.

Gestärkt durch diese Erfahrung hegte er leise Hoffnungen auf ein besseres Schicksal, als er Mitte 2004/05 nach Leverkusen zurückkehrte.

Als es ein zweites Mal nicht klappte – Donovan bestritt in den letzten drei Monaten nur eine Handvoll Spiele in der Bundesliga – wechselte er endgültig in die USA zurück, wobei die Vorwürfe, er „konnte es in Europa nicht schaffen“, von der Aufregung überwogen wurden, dass ein echter US-Star sich für die MLS engagiert.

Und obendrein unterschreibt er bei einem seiner schillerndsten Teams.
LA Galaxy für Donovan, sagt er, ist Manchester United für Beckham, Ryan Giggs und Paul Scholes.

„Sobald ich ankam, wusste ich, dass ich zu Hause bin und jede Woche vor 50 oder 60 Familienmitgliedern und Freunden spiele“, sagt Donovan.

Als Galaxy 2005 Meister wurde, lief alles nach Plan, aber eine Kombination aus – nach Donovans Ansicht – „schlechtem Trainer und schlechten Spielern“ führte zu einem akuten Niedergang.

Beckham wechselte nach der ersten von drei aufeinanderfolgenden Saisons, als sich der Verein nicht für die Play-offs qualifizieren konnte.

„Das ist es, worauf er hereingefallen ist“, sagt Donovan über die Turbulenzen, die seinen Verein im Jahr 2007 erfassten.

„Ein Mann, der für die besten Mannschaften der Welt und mit den besten Spielern gespielt hatte, kam zur schlechtesten Mannschaft einer Liga, die bei weitem nicht das Niveau erreichte, das er gewohnt war.

„Es gab keinen Grund, warum es nicht schlecht gelaufen wäre. Und so hat es sich abgespielt.

„Ich schämte mich für ihn und für uns.

„Ich war so aufgeregt, dass er kam.

„Ich habe verstanden, wie das Rampenlicht und die Aufmerksamkeit bei Weltmeisterschaften aussehen, und wollte das auch für unsere Liga.

„Es war peinlich, so schlecht zu sein, keine Frage.“

Der jüngere Donovan – der Mann vor der Scheidung von der Schauspielerin Bianca Kajlich im Jahr 2009, die einen mentalen und emotionalen Umbruch auslöste – schoss aus der Hüfte.

Es schien ihm daher logisch, seiner Wut über Galaxys Rückschritt Luft zu machen, indem er zu einem Buch über Beckham beitrug.

„Ich habe viele bittere Kommentare über ihn gemacht, Dinge, die ich ihm persönlich hätte sagen sollen“, sagt Donovan.

„Ich war wirklich frustriert, ich habe Luft gemacht und es war wirklich dumm von mir.

„Ich hatte das Gefühl, dass er hereingekommen ist und all diese Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit erregt hat, das ganze Geld verdient hat, aber keine Leistung erbracht hat.

„Das war meine Interpretation, nicht die Realität.

„Man muss kommunizieren.

„Wenn man das nicht tut, denkt man sich Dinge in seinem Kopf aus, und genau das habe ich getan.

„Ich dachte: ‚Er ist dies, er ist das, er will einfach nur in Beverly Hills sein und es ist ihm egal … das alles.

„Die Realität war, dass es ihm wahrscheinlich mehr am Herzen lag als jedem von uns.

„Es stand sein Vermächtnis und sein Stolz auf dem Spiel, er hat diesen großen Schritt gemacht, um in eine Liga zu kommen, von der noch niemand gehört hat.

„Wenn ich dieses Gespräch mit ihm geführt hätte, hätte ich verstanden, woher er kam und warum er so frustriert war – er wollte erfolgreich sein.

„Warum sollte ich erwarten, dass er, wenn er es gewohnt ist, mit Cristiano Ronaldo und Paul Scholes zu spielen, mit einigen dieser Spieler, denen es schrecklich gut ging, auf hohem Niveau spielt?

„Ich wünschte, ich hätte mich mit ihm zusammengesetzt und gesagt: ‚Wir müssen zusammen sein und die Sache besser machen‘.“

Dieses Gespräch fand schließlich mit Arena statt, die 2008 neu ernannt wurde und als Vermittler fungierte.

„Bruce sagte, wir seien die beiden wichtigsten Spieler und es liege an uns, ob Galaxy erfolgreich sein soll“, fährt Donovan fort.

„Bevor Bruce mit dem Treffen begann, entschuldigte ich mich bei David.

„Er war großartig, er sagte: ‚Ich verstehe, es ist vorbei, lasst uns gehen und erfolgreich sein‘.“

„Von diesem Moment an änderte sich alles und wir gingen auf einen Aufwärtstrend.“

Donovans letzter Flirt mit Deutschland erfolgte auf Geheiß von Jürgen Klinsmann.

Der ehemalige deutsche Stürmer trainierte den FC Bayern München und war mit Donovan durch sein Zuhause in Newport Beach und seine regelmäßigen Besuche bei Galaxy-Heimspielen vertraut.

Als Donovan nach München kam, befand sich Klinsmann jedoch gerade in einem internen Machtkampf, und ein Spieler, der als Mann des Managers galt, würde nie eine Chance bekommen.

„Abseits des Feldes war es großartig, auf dem Feld nicht großartig“, lächelt Donovan.

„Aber Training? Es war verrückt,

„Die Jungs haben Theaterstücke gemacht, an die ich noch nie gedacht, geschweige denn gesehen hätte.“

Donovan verdrängte den Gedanken an Einsteins Worte, als Everton ihn Anfang 2010 bat, auf Leihbasis zum Verein zu wechseln.

Diesmal könne es zu einem anderen Ergebnis kommen, argumentierte Donovan, da Nationalmannschaftskollege Tim Howard im Club sei.

Er biss in den sauren Apfel und studierte Bilder und Profile von Everton-Spielern auf dem Hinflug, um Peinlichkeiten am ersten Spieltag zu vermeiden.

Auch Donovan hatte eine schwere Zeit hinter sich. Wochen vor der Atlantiküberquerung scheiterte er im Elfmeterschießen, als Galaxy das MLS-Cup-Finale im Elfmeterschießen gegen Real Salt Lake City verlor.

„Ich saß weinend hinten im Bus, dann kam ich zu mir und fühlte: ‚Ich bin damit vollkommen zufrieden“, sagt Donovan.

„Ich habe einen Großteil meines Lebens in diese Saison gesteckt. Ich habe einen Elfmeter verschossen? Wir alle verpassen Elfmeter.

„Ich habe mich 2009 scheiden lassen. Es war geistig und emotional eine interessante Zeit, aus der ich bescheidener und selbstbewusster hervorgegangen bin.

„Ich habe mich emotional und als Spieler vor dem Jahr 2010 so gut gefühlt wie nie zuvor.

„Es war eine leichte Entscheidung, zu Everton zu wechseln.

„Tim war da und es macht einen großen Unterschied, wenn man einen etablierten Spieler hat, der einen, den Verein, die Manager, die Umkleidekabine und die Kultur kennt.

„Ich bin mental gereift und habe das Spiel verstanden, ich würde mich nie wieder von irgendetwas überwältigen lassen.

„Tim erzählte mir, dass David Moyes die Spieler 15 Mal beobachten würde, bevor er sie verpflichtete, also gab es einen Grund, warum er mich mitbrachte.

„Er wollte, dass ich etwas bewirken kann.

„Ich wusste nichts über den Club. Können Sie sich also vorstellen, was für eine schöne Überraschung es war, in diese Umgebung zu gehen?

„Die beiden Zeiträume, die ich bei Everton hatte, waren die erfreulichsten Abschnitte meiner Karriere.“

Donovan war erstaunt, als Everton wenige Tage nach seiner Landung im Land zu Arsenal ging, in den Reiseteil einbezogen zu werden.

Umso mehr, als Moyes ihm beim Frühstück sagte, dass er mit dem Spiel beginnen würde.

Donovan befolgte den Rat von Alan Stubbs, dem Kapitän von Everton, der ihm in einem ruhigen Moment nach der Ankunft des Amerikaners riet: „Wenn Sie hier nur eines tun, rennen Sie einfach.“ „Man muss nicht gut spielen und Tore schießen – man muss einfach laufen.“

„Das war Musik in meinen Ohren“, sagt Donovan.

„Es war großartig, dass David darauf gewartet hat, mir zu sagen, dass ich spiele, weil ich keine Zeit hatte, mir Sorgen zu machen, ich bin einfach hingegangen und habe gespielt.

„Ich bin 70 Minuten ununterbrochen gelaufen, bis ich Krämpfe hatte.

„Ich habe die Ecke für Leon Osman serviert, um unser erstes Tor zu erzielen (das Spiel endete 2:2), aber meine andere Haupterinnerung ist, wie ich einen Spieler 60 Meter hinter der Linie verfolgt habe.

„Ich habe den Tackling gemacht und der Ball ging von ihm zum Einwurf weg.

„Ich stand auf und dachte: ‚Das ist großartig‘.“

Donovan erzielte bei seinem zweiten Goodison-Auftritt gegen Sunderland ein Tor und erzielte in 13 Einsätzen zwei Tore.

Seine Rückkehr zu Galaxy im März wurde allgemein als großer Verlust für Moyes‘ Team angesehen.

Der Manager war so beeindruckt, dass er den Spieler zwölf Monate später ein zweites Mal engagierte, obwohl Donovan zugab, dass er Bedenken hatte, sein Erbe zu beschädigen.

„Wie oft schaut man sich einen großartigen Film an, und dann ist die Fortsetzung schrecklich“, sagt Donovan.

„Das wollte ich nicht.

„Ich hatte ein wenig Angst, dass die Erinnerungen an meinen ersten Zauber ruiniert würden, wenn es nicht gut liefe.

„Aber das zweite Mal war genauso gut.

„Als ich Goodison zum ersten Mal betrat, fühlte ich mich von absolut allen so geliebt und akzeptiert.

„Wenn ich diesen Respekt erhalte, gebe ich ihn massenhaft zurück.

„Ich wusste, dass ich für jeden dieser Leute durch die Wand rennen würde.

„Der Abschied [nach den beiden Darlehen] war wirklich schwer, weil ich mich in den Ort verliebt habe.

„Aber wenn ich Loyalität verspüre, revanchiere ich mich.

„Galaxy musste mich nicht gehen lassen, aber sie taten es unter der Bedingung, dass ich zurückging.

„Ein Teil von mir war aufgeregt, nach Hause zu kommen, aber diese 90 Minuten jede Woche waren etwas ganz Besonderes und ich wollte das nicht aufgeben.

„Aber das war die Realität.“

Donovan hatte vier Jahre lang kaum eine Pause gespielt, als er Ende 2012 den Durchbruch schaffte.

Er wurde „körperlich zusammengeschlagen und geistig und emotional erledigt“ – und wagte den ungewöhnlichen und sehr mutigen Schritt, eine viermonatige Auszeit zu nehmen.

Die Auszeit kostete ihn letztendlich einen Platz im WM-Kader von US-Trainer Klinsmann für die WM 2014 – es wäre Donovans vierte Weltmeisterschaft gewesen, nachdem er 2010 mit einem entscheidenden Tor gegen Algerien die „Erlösung“ geschafft hatte und die USA ins Achtelfinale beförderte – aber er ist mit seiner Entscheidung zufrieden.

„Ich brauchte Zeit, um wegzukommen und zu sehen, ob ich wieder Spaß am Spielen hätte. Ich war ausgebrannt“, sagt Donovan.

„Ich glaube nicht, dass ich jemals die Wahrheit darüber erfahren werde, warum ich aus dem Kader ausgeschlossen wurde.

„Ich versuche, ehrlich zu mir selbst zu sein.

„Ich war nicht in guter Form, aber ich wusste, dass ich einer der 23 besten Spieler des Landes war und hätte helfen können.“

Donovans Offenheit ist besonders beeindruckend und bedeutsam, wenn er über seine geistige Gesundheit spricht.

„Ich habe kein Problem damit, verletzlich zu sein“, sagt Donovan.

„Ich hatte jahrelange Therapie.

„Sobald man das geknackt hat, ist es einfach.

„An diesen Punkt zu gelangen und einen Therapeuten immer wieder Fragen stellen zu lassen, bis man verletzlich genug ist, um zu sagen: ‚Das habe ich falsch gemacht, mein Ego war außer Kontrolle, das hätte ich nicht tun sollen‘ – das ist schwer.“

„Sobald man dort angekommen ist, ist es einfach.

„Meine Familie hat in der Vergangenheit psychische Probleme.

„Ich möchte nicht davor zurückschrecken – ich würde mir keine Sorgen machen, wenn ich sagen würde, dass ich mir eine Oberschenkelzerrung zugezogen habe.

„Psychische Gesundheit ist nicht anders.

„Wenn ich mich deprimiert fühle, werde ich nicht davor zurückschrecken, es zu sagen.

„Viele Menschen haben sich dafür bedankt, dass sie meine Geschichte geteilt haben und dass sie ihnen geholfen hat.“

Donovan spielte im März 2001 für die U20-Auswahl der USA in einem WM-Qualifikationsspiel gegen Trinidad und Tobago, als er in eine ungewöhnliche Kollision mit Heimverteidiger Marvin Lee verwickelt wurde.

Lee erlitt Nacken- und Wirbelsäulenverletzungen, die ihn fast vollständig gelähmt machten.

Er starb zwei Jahre später im März 2003 im Alter von 21 Jahren.

Donovan atmet aus, als er nach dem Vorfall gefragt wird, und sagt „Wow“, aber es ist in Ordnung, darüber zu reden.

„Es war eine sehr traurige Zeit“, sagt Donovan.

„Es ist verrückt, dass dieser Sport, von dem die Leute sagen, dass er nicht so körperlich anstrengend ist wie andere, dazu führen kann.

„Ich fühle mich schrecklich für Marvins Familie

„Seine Tante hat sich ein paar Mal an mich gewandt und wir haben uns unterhalten.

„Ab und zu denke ich darüber nach.

„Der Vorfall schien nichts zu sein.

„Ich rannte über das Feld und nahm den Ball auf meine Brust, er kam zu spät und versuchte, ihn zu köpfen, traf aber mit dem Kopf mein Brustbein.

„Ich habe mir ein paar Rippen gebrochen und musste sechs Wochen lang einen Rippenschutz tragen.

„Aber er war gelähmt und verstarb später.

„Es war so traurig.“

Donovans Tankanzeige leuchtete nach der Saison 2014 rot – und einem Abschiedsspiel für die USA, eine Ehre, die ihm aufgrund seines Status als Rekordhalter mit 157 und den 57 Toren zuteil wurde, die ihn zusammen mit Clint Dempsey zum besten Torschützen machen – und er zog sich nach einem weiteren Sieg im Galaxy MLS Cup-Finale zurück.

Er hatte noch drei Jahre Zeit für einen lukrativen Vertrag, spürte jedoch, wie er in eine Depression abrutschte.

„Ich fühlte mich völlig ausgebrannt und musste weg und wusste, dass ich mir keine sechs Monate Auszeit nehmen konnte“, sagt Donovan

„Der Übergang war einfacher, weil man nicht an die Identität eines Fußballspielers gebunden war.

„Viele Sportler sind darin verwickelt und das ist nicht gesund

„Dein Ego läuft damit durch und du denkst: ‚Das bin ich‘.“

„Aber ich bin nicht das, was ich bin.

„Es ist das, was ich getan habe und es war ein großer Teil meines Lebens und hat mir geholfen, mich zu formen, aber es ist nicht alles, wer ich bin.“

Donovan konnte einem zweiten Kommen dennoch nicht widerstehen.

2016 kehrte er für kurze Zeit zu Galaxy zurück, bevor ihn die Aussicht auf „unglaubliches Geld“ und ein einzigartiges Familienerlebnis zum Club Leon in Mexiko lockte.

Nachdem er sich mit seiner Frau Hannah und den drei Kindern des Paares in San Diego niedergelassen hatte, spielte er für die Hallenmannschaft San Diego Sockers.

„Das war eine Chance, Spaß zu haben und sich wieder wie ein Kind zu fühlen“, sagt Donovan.

Er macht einen interessanten Punkt zu seiner derzeitigen Rolle als Dreier und behauptet, er könne den 18-Jährigen auswählen, der ihm derzeit 7/10-Leistungen beschert, aber das Potenzial hat, ein 9/10-Spieler zu werden, und nicht einen erfahrenen Steady-Eddie-Spieler, der garantiert jede Woche eine Leistung von 7,5/10 erbringt.

„Ich stehe nicht unter dem Druck, mir um jedes einzelne Ergebnis Sorgen zu machen“, sagt Donovan.

„Diese Männer brauchen jeden Tag Ihre Hilfe, es gibt einen Grund, warum sie noch nicht auf dem höchsten Niveau sind, und es macht mir Spaß.“

Die erste Saison von San Diego fand inmitten der Coronavirus-Pandemie statt und der Verein machte weltweit Schlagzeilen, als er im Oktober ein Spiel verlor, nachdem sein offen schwuler Spieler Colin Martin angeblich homophoben Beschimpfungen durch einen Gegner von Phoenix Rising ausgesetzt war.

Bezeichnenderweise sagte Donovan direkt: „… wir würden Bigotterie, homophobe Beleidigungen und Dinge, die nicht in unser Spiel gehören, nicht dulden.“

„Unsere Spieler wollten in der Hitze und Leidenschaft des Augenblicks immer noch spielen, aber wenn wir unserem Verein treu bleiben wollen, müssen wir sprechen und handeln.“

Donovans Wettkampffeuer brennt noch immer und er vermisst es, die „Energie in einem Stadion“ von einer Position auf dem Spielfeld aus zu spüren. „Es macht süchtig“, sagt er.

Es besteht jedoch immer noch die Tendenz, sich im Moment zu verlieren, und das ist ein weiterer Bereich, in dem er seine Erfahrung einsetzen kann.

„Die meisten Trainer haben keine Zeit, sich mit den Gefühlen eines Spielers auseinanderzusetzen“, sagt Donovan.

„Es gab ein Spiel bei Galaxy, bei dem ich mir das Knie verletzte – es war eine Knochenprellung – und es war so schmerzhaft.“

„Ich ging zum Spielfeldrand und Bruce Area brüllte dem Trainer zu: ‚Ist er startklar oder nicht?‘

„Ich dachte: ‚Ich habe diesem Verein zehn Jahre meines Lebens gewidmet, und er konnte sich keinen Moment Zeit nehmen, um zu sehen, wie es mir geht, oder mir eine Minute geben, um zu sehen, ob es mir gut geht‘.“

„Ich verstehe – aber es war einer dieser Momente, in denen einem klar wird, wie beschäftigt man ist.“

Es ist ein Beweis für Donovans Einfluss in zwei relativ kurzen Everton-Zeiten – insgesamt bestritt er 22 Spiele und schoss zwei Tore –, dass sein Name so schnell mit dem Verein in Verbindung gebracht wird.

„Darauf bin ich stolz und kann mir einiges anerkennen, aber es beruht auf Gegenseitigkeit“, sagt Donovan.

„Es geht nicht, ohne dass der Club mich so behandelt.

„Wenn Spieler, Betreuer und Fans einen so stark unterstützen und willkommen heißen, möchte man sie glücklich machen.

„Diese Zeit hat mir klar gemacht, dass es für mich an der Zeit ist, zurückzugehen, Menschen zu sehen und das wieder zu spüren.

„Es war eine ganz besondere Zeit in meinem Leben und ich möchte den Menschen dafür danken.“